Drei Wochen durch China (Teil 2)
(s. Teil 1: Hong Kong – Shenzhen – Wuhan – Wudangshan)
Xi’an
Unsere Reise ging weiter und irgendwie kamen wir nach 3x umsteigen und 3h Warten am Busbahnhof am späten Abend in Xi’an in der benachbarten Shaanxi-Provinz an. Xi’an trägt Geschichte. Die Stadt war lange Zeit Hauptstadt des chinesischen Reiches, in der Nähe wurden die berühmte Terakotta-Armee entdeckt und um den mittelalterlichen Stadtkern zieht sich eine der längsten Stadtmauern Chinas. Außen herum stehen freilich mittlerweile Hochhäuser und es tobt das Leben einer herkömmlichen chinesischen Riesenstadt. Innerhalb der Stadtmauern aber, ist Xi’an angenehm historisch geblieben. Hier dürfen keine Hochhäuser gebaut werden. Wir machten ordentlich Sightseeing. In China muss man allerdings für jeden Tempel und jede touristisch bedeutende Anlage Eintrittsgelder zahlen (im Ggs. zu Taiwan). So überlegten wir uns gut, was wir uns anschauen. Und ja, unsere ausgedienten Studentenausweise kamen mehr als einmal zu unserem Vorteil zum Einsatz. Unser Lieblingsort in Xi’an ist das Muslimviertel. Die Stadt ist der Endpunkt der berühmten Seidenstraße, die sich durch den ganzen Orient zieht. Hier kamen die großen Karawanen beladen mit allerhand Gütern aus Europa und Zentralasien an, um sie gegen Seide, chinesischen Tee und andere Produkte einzutauschen. In den Gassen des Muslimviertels spürt man immer noch diese Verbindung zwischen dem islamischen Orient und China. Wen die Sonne in den späten Nachmittagsstunden tief steht und die Muslime sich zum 5 Uhr Gebet in Richtung Moschee aufmachen, während sich die Straßenhändler auf das Abendgeschäft vorbereiten und die Kebabspieße auf dem Grill bruzzeln, dann hat es fast den Anschein als komme jedem Moment eine Kamelkarawane um die Ecke…