Indien! Warum nicht? Indien ist fantastisch! Wo sonst wird man aus dem Flugzeug ausgespuckt und in derartig fremde, faszinierende, bunte, köstliche manchmal erschreckende, herrlich chaotische, meistens wundersam freundliche Welt geschleudert?
Indien hat mich also wieder. Es ist nicht das erste Mal (wahrscheinlich auch nicht das letzte Mal), aber es ist mein erstes Mal im südlichen Bundesstaat Kerala – noch dazu quasi als alleinreisende Frau.
Ist das nicht gefährlich? Werden in Indien nicht ständig Touristen über’s Ohr gehauen, Frauen vergewaltigt; lauern nicht an jeder Ecke Armut, Elend, Müll; herrschen katastrophale hygienische Zustände und ist man als Reisender nicht ständig von Magenkrämpfen geplagt? Die Liste der Stereotype könnte so fortgeführt werden. Eigentlich traurig…sollte man nicht besser das glauben, was man selbst erlebt und erfahren hat?
Inbesondere dieses Mal – hier in Kerala – sind meine Erfahrungen sehr gut. Das liegt zum einen an den sehr netten, aufgeschlossenen Reisebekanntschaften und entspannten Keralis, die ich in den letzten Wochen kennenlernen durfte; sowie an meinem Yogalehrer Santhosh.
Richtig, ich bin hier um mein Wissen, meine Praxis und meine Erfahrungen im Yoga zu vertiefen bei einem s.g. Yoga Teacher Training.
Durch Zufall bin ich vor einigen Wochen auf Santhosh und seine Kasi Yoga Schule im Küstenort Varkala aufmerksam geworden. Er ist ein sehr guter Lehrer, der es versteht seinen „westlichen“ Schülern das Prinzip und die Philosophie von Habhaft Yoga jenseits der physisch-fitnessorientierten Asana Praxis unserer Breitengrade näher zu bringen.
Hier kann ich wirklich ein tieferes Verständnis für Yoga, seine Ursprünge und die Verknüpfungen zu heutigen Gesellschaften erlangen. Ein Aha-Erlebnis sozusagen. Ich kann nur jedem empfehlen, der sich auch eingehender mit Yoga beschäftigen möchte, dies in Indien zu tun. Hier liegt der Ursprung!
Wie sieht mein Tagesablauf bei Kasi Yoga in Varkala aus?
- 6:00 Aufstehen bei Sonnenaufgang
- 6:30 Pranayama (Atemtechnik) und Meditation
- Danach Teepause (Chai)
- 8:00 Asana Praxis (Körperpositionen)
- danach Frühstück (Kerala Style)
- gegen 11:00 Theorie Einheit, d.h. Gespräche zu Yoga Grundlagen, Philosophie, Didaktik usw.
- danach Freizeit für Selbststudium, Besorgungen oder Besuch am Strand
- Nachmittägliche Chai-Pause
- 16:00 Asana Praxis, teilweise mit Fokus auf bestimmte Positionen o. Didaktik
- gegen 19:00 nach Sonnenuntergang essen wir dann Abendessen.
Zweimal die Woche unterrichtet Santhosh in einem Hindu-Tempel ein paar Einheimische und ich darf mit 😉 Letztens war da ein großes Festival. Sehr tolle Erfahrung!
Tagsüber helfe ich oft bei Besorgungen in der Stadt. Täglich kommt Emina, Santoshs „Haushälterin“ und kocht uns leckeres Essen. Manchmal koche ich auch 😉
Samstag ist meistens „Yoga-frei“. Dann unternehmen wir was und Santhosh zeigt mir die Gegend, darunter diverse Tempel. Letztens sind wir sogar nach Kanyiakumari gefahren – der südlichste Punkt Indiens.
Insgesamt dauert mein Kurs knapp 4 Wochen… Alles in Allem ein herrlich entspanntes, unhektisches Leben.
Om shanti shanti shanti
- Kasi Yoga Varkala Guesthouse
- Blick in den Garten von meinem Zimmer aus bei Kasi Yoga
- Blick von den Klippen auf den Varkala Beach
- Wassermelone am Beach
- Yoga Einheit früh morgens am Strand
- Yoga in action
- Frisch geerntet aus dem eigenen Garten: Kokosnuss
- Der Kokosnuss-Pflücker im Einsatz
- Die Palmen sind ganz schön hoch…
- Täglich grüßt die Hindu-Göttin Durga auf dem Weg zum Strand
- Kleines Festival im Hindu-Tempel in Varkala
- Erst Besuch im Hindu-Tempel und danach nen Chai
- In Kanyiakumari – dem südlichsten Punkt Indiens
- Das allgegenwärtige „Om“
- Typisch keralisches Frühstück und mein Favorit: Appam mit Kichererbsencurry
- Und plötzlich hat man einen Sari an
- Sonnenuntergang in Varkala
- Magischer Vollmond in Varkala